Kamerun - Szenarienentwicklung und Modellierung der Ressourcen Boden und Wasser unter der Berücksichtigung des Klimawandels in Kamerun
Land / Region: Kamerun/Afrika
Schwerpunkt: Boden
Projektanfang: 01.12.2021
Projektende: 30.11.2024
Projektstand: 27.03.2024
Die Ressourcen Boden und Wasser unter Einfluss des Klimawandels
Der Klimawandel und seine Auswirkungen machen sich im Norden Kameruns seit Jahren bemerkbar. Neben einer Temperaturzunahme von 1,0 bis 2,5°C im Zeitraum von 1971 bis 2009 drückt sich der Klimawandel insbesondere durch Veränderungen in der Verteilung, der Menge und Intensität der Niederschläge aus. Im Bereich des Bodens sind dadurch zwei wesentliche Effekte zu beobachten. Zum einen kommt es verstärkt zu Erosion nach Starkregenereignissen, was sich negativ auf die Fruchtbarkeit von Böden auswirkt. Zum anderen treten häufiger längere Dürreperioden auf, die die Böden austrocknen lassen und eine landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigen. Auch die Ressource Wasser wird durch den Klimawandel negativ beeinflusst. Vorhersagen gehen davon aus, dass die mittlere jährliche Wasserverfügbarkeit in den kommenden Jahren abnehmen wird, was durch den Anbau devisenbringender Kulturen mit hohem Wasserverbrauch verstärkt wird. Die steigenden Temperaturen werden die Situation verschlimmern, da die Pflanzen mit einer erhöhten Transpiration reagieren werden, die zu einem höheren landwirtschaftlichen Wasserverbrauch führen wird. Es wird daher in Zukunft darauf ankommen, die Nutzung der natürlichen Ressourcen Boden und Wasser auf die durch den Klimawandel entstehenden veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, um so der Verringerungen von Qualität und Quantität zukünftiger Ernteerträge, einer Verschlechterung der Ernährungssituation sowie potentiellen Nutzungskonflikten aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen, entgegenzuwirken.
Das Projekt hat zum Ziel, aufbauend auf den Ergebnissen des Vorgängerprojektes ProSEP, die Mitarbeitenden der Fachbehörden und der Beratungseinrichtungen in die Lage zu versetzen, durch Modellierungen das Thema Auswirkung des Klimawandels auf die natürlichen Ressourcen Boden und Wasser in ihrer Arbeit verstärkt zu berücksichtigen und die ländliche Bevölkerung diesbezüglich zu beraten.
Partnerorganisationen in Kamerun
Das Landwirtschaftsministerium (MINADER) fungiert weiterhin als politischer Träger. Als Durchführungspartner und somit verantwortlich für die Umsetzung der Aktivitäten wird das Projekt mit den technischen Partnern, IRAD, dem staatlichen Forschungsinstitut für Landwirtschaft (IRAD) und dem Forschungsinstitut für Geologie und Bergbau (IRGM) zusammenarbeiten. Auch die Universitäten in Ngaoundere und Dschang ebenso wie verschiedene Stakeholder wie SODECOTON sollen insbesondere bei der Szenarienentwicklung und der Verbreitung der Ergebnisse mit eingebunden werden.
Das Projekt:
Das Ziel des Projektes ist es, aufbauend auf einem partizipativen Prozess, Modellierungen betreffend zukünftiger Veränderungen der Bodennutzung und des Wassermanagements unter Berücksichtigung des Klimawandels durchzuführen. Dazu werden die kamerunischen Partner in zwei Handlungsfeldern unterstützt:
(1) Entwicklung von Szenarien zu den Ressourcen Boden und Wasser als Grundlage für Modellierungen
(2) Training und Durchführung von computergestützten Modellierungen für die Ressourcen Boden und Wasser
Der methodische Ansatz besteht in der Entwicklung numerischer Modelle, die die Wechselwirkungen zwischen den Boden- und Wasserressourcen darstellen und in denen zukünftige Szenarien des Klimawandels eingearbeitet werden, um die Auswirkungen auf diese beiden Ressourcen zu bewerten. Dabei werden Daten aus den Vorgängerprojekten (ProSEP und PRESS I) bereitgestellt und weiterhin ausgewertet.
Es werden zusätzliche Daten erhoben, um vorher definierte Lücken zu schließen. Ein Modelliertool wird gemeinsam mit den Partnern IRAD und IRGM ausgewählt. Die Partner werden in der Anwendung von computergestützten Modellierungen ausgebildet. Die Szenarien werden gemeinsam mit den Partnern und weiteren Schlüsselakteuren aus dem Landwirtschaftssektor entwickelt und im Rahmen von Vorträgen und Workshops auf öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt. Dadurch werden verschiedene kamerunische Akteure aus Politik, Wissenschaft, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft von Beginn an in den Prozess der Szenarienentwicklung eingebunden und gleichzeitig für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ressource Boden und Wasser sensibilisiert.
Das Vorhaben leistet mit seinen Aktivitäten einen Beitrag zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs): SDG 2 (kein Hunger), SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen), SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 15 (Leben an Land). Das Vorhaben wird auf nationaler und regionaler Ebene (Region Nord und Adamaoua) arbeiten. Die Koordination wird in Yaoundé angesiedelt. Als ein Modul des gemeinsamen Programmes „Ländliche Entwicklung, Kamerun“ im Kernthema „Leben ohne Hunger Transformation der Ernährungssysteme“, wird eine enge Zusammenarbeit mit relevanten Programmen und Projekten der deutschen Kooperation (GIZ, KfW) ebenso angestrebt, wie mit der halbstaatlichen Firma SODECOTON, welche die Produktion und Vermarktung von Baumwolle im Norden Kameruns organisiert, der französischen AFD, welche bereits mehrere Projekte zum Themenbereich Boden-Wasser-Pflanzen finanziert hat, der japanischen Kooperation (JICA) und der FAO. Außerdem wird geprüft, inwieweit das Projekt einen Beitrag zur Team Europe Initiative (TEI) leisten kann.
Das Vorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren (12/2021-11/2024) und ein finanzielles Volumen von 3.000.000 EUR.
Projektbeiträge:
Partner:
IRAD: Institut de Recherche Agricole pour le Développement (Forschungsinstitut für Landwirtschaft und Entwicklung)
IRGM: Institut des Recherches Géologiques et Minières (Forschungsinstitut für Geologie und Bergbau)