Handbuch zum Grundwasser-Management in Küstengebieten erschienen
Ein erheblicher Teil der Weltbevölkerung lebt in Küstengebieten, konzentriert auf große städtische Zentren. Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum führen zu steigender Nachfrage nach bereits gestressten Wasserressourcen und setzen Küstenaquifere dem Risiko von Meerwassereinbrüchen aus. Intensive Grundwasserentnahmen haben in vielen Küstenregionen der Welt zu einer Versalzung des Grundwassers geführt. Steigende Meeresspiegel und erhöhtes Auftreten von Sturmfluten aufgrund des Klimawandels sowie Landsenkungen werden das Problem in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich verschärfen.
Im Zusammenhang mit einem steigenden Bedarf und abnehmenden Ressourcen sind die Nutzungseffizienz und Diversifizierung der Quellen Schlüsselfaktoren für eine sichere zukünftige Wasserversorgung. Das Grundwasser spielt dabei eine entscheidende Rolle, je nach Küstenregion variieren jedoch die verfügbaren Mengen und Neubildungsraten. Daher ist ein nachhaltiges Wasserressourcen-Management nur möglich, wenn das jeweilige Grundwassersystem vollständig verstanden wird. Dies erfordert ein gut durchdachtes Überwachungsnetz. Während verlässliche Daten die Grundvoraussetzung für das Management sind, ist eine gute Regierungsführung eine weitere wichtige Voraussetzung. Ohne ein klares Verständnis der Rolle des Grundwassers bei der wirtschaftlichen Entwicklung einer Region, einer sektorübergreifenden Koordinierung und der Durchsetzung bestehender Rechtsvorschriften kann keine Managementpolitik erfolgreich sein.
Dieses Handbuch, herausgegeben von den BGR-Autoren Dr. Vincent Post, Dr. Michael Eichholz und Ramon Brentführer und vorgestellt auf der Weltwasserwoche 2018 in Stockholm, gibt einen Überblick über die Probleme und Herausforderungen für das Grundwasser in Küstengebieten und diskutiert die Grundsätze eines guten Grundwasser-Managements. Es bietet eine Auswahl an Beispielen erprobter Strategien zur Sicherung von frischen Grundwasserressourcen durch ein Entnahmemanagement, eine Reduzierung der Nachfrage, eine verbesserte Grundwasserneubildung sowie technische Maßnahmen zur Verhinderung von Meerwasserintrusionen.
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