EMODnet3 - European Marine Observation and Data Network
Land / Region: marine Gebiete Europas
Projektanfang: 15.04.2017
Projektende: 15.04.2019
Projektstand: 15.04.2019
Das Europäische Meeresbeobachtungs- und Datennetzwerk "European Marine Observation and Data Network (EMODnet)" ist ein längerfristiges Projekt der Generaldirektion für Maritime Angelegenheiten und Fischerei (GD MARE) zur Unterstützung der Horizon 2020 Strategie 'Marines Wissen'. Die GD MARE ist innerhalb der Europäischen Kommission für die Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik und der integrierten Meerespolitik zuständig.
Die Dateninfrastruktur des EMODnet-Projektes wird in drei Phasen entwickelt. Zurzeit läuft die dritte Phase mit acht Wissensportalen zu marinen Daten in den Themenbereichen Bathymetrie, Geologie, Physik, Chemie, Biologie, Meeresboden-Habitate, Humane Aktivitäten und Küstenkartierung.
Viele europäische Staaten besitzen flächendeckende Geodaten für ihre marinen Bereiche. Diese Daten sind jedoch wegen unterschiedlicher fachlicher Beschreibungen derzeit grenzüberschreitend kaum kompatibel. Pan-europäische Studien und Recherchen für Entscheidungsträger der Politik, Industrie und Forschung sind aber auf harmonisierte geologische Datensätze angewiesen. Das ur-EMODnet-Projekt hat dem für die nordeuropäischen Meere im Maßstab 1 : 1 Million Rechnung getragen. Dennoch besteht weiterhin großer Bedarf an genaueren marinen Daten, auch für die südeuropäischen Meeresgebiete. Unter dem Dachverband EuroGeoSurveys haben sich daher die marinen Abteilungen europäischer geologischer Dienste im Projekt "EMODnet2" und "EMODnet3" zusammengefunden.
Basierend auf den Daten des ur-EMODnet-Geology Projektes wurden in Phase 2 detailliertere geologische und geologisch relevante Daten für die off-shore Regionen von Gesamteuropa erarbeitet. Das Ziel des Projektes ist es, diese Daten allen Nutzergruppen aus Forschung, Industrie, Verwaltung und dem allgemeinen Publikum via Internet zur Verfügung zu stellen.
Das im April 2017 gestartete Projekt EMODnet 3 Geology besteht aus zwölf Arbeitspaketen. Das von der BGR koordinierte Arbeitspaket 4 „Sea floor geology: compilation and harmonisation“ (pre-Quaternary, Quaternary/Geomorphology) hat zum Ziel, geologische Flächendaten des Meeresbodens für Gesamteuropa im Maßstab 1 : 250 000 und größer zusammenzutragen und im EMODnet-Webportal verfügbar zu machen. Dazu hat die BGR einen Leitfaden mit Arbeitsanleitungen und Standards sowie ein Vokabular zur semantischen Harmonisierung und Anpassung an die INSPIRE-Datenspezifikationen erstellt und projektintern allen Partnern zur Verfügung gestellt. Basierend auf diesem Dokument bereiten die beteiligten geologischen Dienste ihre off-shore Daten auf. Die BGR erstellt aus den Daten pan-europäische Datenlayer zur prä-Quartären und Quartären Geologie sowie zur Geomorphologie. Diese beinhalten unter anderem Informationen zu Lithologie, Alter (geochronologisch), Genese und Störungen sowie zur Oberflächenstruktur der europäischen Meere. Für zunächst drei „Prototyp-Gebiete“, Westliche Ostsee, Adria und Südwestliches Europa wird angestrebt, die Daten vollständig geometrisch und semantisch zu harmonisieren.
EMODnet Phase 4
Seit September 2019 läuft EMODnet Phase 4. Hier werden die Arbeiten aus Projektphase 3 komplettiert, Codelisten verbessert und die Datensätze durch Beiträge neu hinzugekommener Länder (Anrainer Kaspisches Meer) vervollständigt. Das erste geplante Projekttreffen mit Workshops im April 2020 wurde wegen der COVID-19 Pandemie verschoben.
Link zum Portal:
https://www.emodnet-geology.eu/
Partner:
34 europäische geologische Dienste und Forschungseinrichtungen