Salzmechanik für Anfänger
Die Salzlagerstätten in Deutschland bestehen zu über 90% aus Steinsalz (= Speisesalz), der Rest ist Anhydrit (entwässerter Gips) und Kalisalz (= Dünger). Entstanden ist es durch die Eindampfung von Meerwasser vor über 200 Mio. Jahren.
Steinsalz ist ein besonderes Gestein:
- Man kann es in Wasser auflösen.
- Man kann es in die Suppe streuen – wirklich.
- Es besitzt eine einfache chemische Formel: NaCl
- Es bildet schöne durchsichtige Kristalle.
- Bei mechanischer Belastung: Es kriecht wie Metall, z.B. Kupfer (duktil)
oder: Es bricht wie Hartgestein, z.B. Kalk (spröde)
oder: Es kriecht und bildet gleichzeitig Mikrorisse (Dilatanz)
Kriechen bewirkt Mikrorisse bei höheren Spannungen - und Mikrorisse bewirken:
Zunahme der Durchlässigkeit für Gase und Flüssigkeiten | Feuchte induziertes Kriechen | |
Volumenzunahme (Dilatanz) | Schädigung, Schwächung, Bruch | |
Abnahme der seismischen Wellengeschwindigkeiten | Knackgeräusche = akustische Emissionen (AE) | |
Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Gase | elektromagnetische Wellen (Radar, Licht) |
Die Details werden von der speziellen Geschichte der Probe bestimmt: Vorverformung, Geologie, Petrographie, Mineralogie.
All das - und mehr - wird von der Salzmechanik erforscht, immer besser durch Gleichungen und Zahlen beschrieben und so für die praktische Anwendung aufbereitet.