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Langzeitsicherheit

Ziel der Endlagerung radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen ist es, schädliche Auswirkungen des Abfalls auf Menschen und Umwelt langfristig zu verhindern.

Die Gefährlichkeit des Abfalls nimmt infolge des radioaktiven Zerfalls im Lauf der Zeit ab. Sie kann aber bei einem Teil des Abfalls, den langlebigen Radionukliden, auch nach über 100.000 Jahren noch so groß sein, dass der Abfall weiterhin von der Biosphäre ferngehalten werden muss. In Langzeitsicherheitsanalysen werden deshalb Zeiträume von bis zu 1 Million Jahre betrachtet.

Gemessen an der Geschichte der Menschheit sind 1 Million Jahre ein sehr langer Zeitraum. So wenig, wie der Frühmensch vor 1 Million Jahren, also lange bevor es Neandertaler und Cro-Magnon-Menschen gab, sich die heutige Menschheit vorstellen konnte, genauso wenig können wir die weitere Entwicklung der Menschheit über diese Zeitspanne abschätzen. Gemessen an der Erdgeschichte jedoch sind 1 Million Jahre kurz, und in geologisch stabilen Regionen, in denen sich die geologische Entwicklung über mehrere 10 oder 100 Millionen Jahre zurückverfolgen lässt, kann die Entwicklung während der nächsten 1 Million Jahre zuverlässig angegeben werden. Deshalb wird mit der Endlagerung in geologischen Formationen ein Weg gewählt, bei dem die langfristige Sicherheit des Endlagers auf der Stabilität der geologischen Barriere beruht, ohne dass dazu eine Nachsorge durch menschliches Handeln erforderlich ist.

Konfigurationen zwischen Wirtsgestein und einschlusswirksamem GebirgsbereichKonfigurationen zwischen Wirtsgestein und einschlusswirksamem Gebirgsbereich Quelle: BGR

In einer Langzeitsicherheitsanalyse wird festgestellt, ob von dem Endlager während der nächsten 1 Million Jahre radiologische Auswirkungen auf die Biosphäre ausgehen. Dazu werden die denkbaren zukünftigen Zustände, Ereignisse und Prozesse wie beispielsweise die thermische Expansion des Wirtsgesteins, Subrosion, Gasbildung oder die Ausbildung einer Kaltzeit zu Szenarien kombiniert. In numerischen Simulationen werden von der BGR die Konsequenzen dieser Szenarien ermittelt.

Weitere Informationen zu Szenarien und Langzeitsicherheitsanalysen finden Sie auch bei den Themen „Szenarien - Ausblick in die Zukunft eines Endlagers“, „Zeitliche Entwicklung des Klimas und eines Endlagers“ sowie sowie bei der Vorstellung der Projekte

Kontakt

    
Dr.-Ing. Jan Richard Weber
Tel.: +49-(0)511-643-2438
Fax: +49-(0)511-643-3694

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