Aktuelles
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Impressionen von der „Clay Conference 2024“, 21.02.2025 Quelle: BGR
Ein Video zeigt Eindrücke von der 9. internationalen „Clay Conference“, die von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Kooperation mit der BGR Ende November 2024 in Hannover ausgerichtet wurde. Die Konferenz beschäftigte sich mit Fragen zu tonhaltigen Wirtsgesteinen und geotechnischen Barrieren bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle. An der Veranstaltung nahmen rund 460 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 25 Ländern teil.
Zum Fachprogramm gehörten neben 130 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion auch 220 Poster-Präsentationen. Wichtige Themen der Konferenz waren nationale Fallstudien aus Deutschland, der Schweiz und Großbritannien. So wurde über die geologisch-mineralogische Charakterisierung von Tonen und Tongesteinen, die Modellierung gekoppelter thermisch-hydraulisch-mechanisch-chemischer Prozesse sowie den Bau und Betrieb von Endlagerbergwerken diskutiert. Im Blickpunkt stand dabei auch das Thema Digitalisierung mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und sogenannter Virtual Reality.
Zudem bot die Veranstaltung ein umfangreiches wissenschaftliches Rahmenprogramm. So gewährte die BGR den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Anschluss an die Konferenz bei Führungen Einblicke in ihre Labore und führte Workshops und Seminare durch.
Die 10. internationale Konferenz wird unter dem neuen Namen „CLAYRAD“ im Frühjahr 2027 gemeinsam von der belgischen Nationalagentur für radioaktive Abfälle ONDRAF/NIRAS und der niederländischen Organisation für radioaktive Abfälle COVRA durchgeführt.
Video: Impressionen von der „Clay Conference 2024“: A look back
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BGR veröffentlicht neue Forschungsergebnisse zur Charakterisierung der Barriereeigenschaften von Salzgesteinen, 07.01.2025 Quelle: BGR
Der vorliegende Abschlussbericht „Stoffliche und mikrostrukturelle Untersuchungen zur Entstehung von Salzgesteinen in flacher Lagerung und in Salzstöcken“ mit dem Anlagenband fasst die Ergebnisse einer über zehnjährigen Forschungsarbeit zur Charakterisierung des Einflusses der Bildungs- und Umbildungsprozesse auf die Barriereeigenschaften von Salinargesteinen zusammen.
Die in diesem Bericht dargelegten Forschungsarbeiten, deren Durchführung bereits viele Jahre vor Neubeginn der Standortsuche in Deutschland in 2017 erfolgte, können einen wertvollen Beitrag bei der Anwendung der im StandAG formulierten geowissenschaftlichen Abwägungskriterien (Anlagen 2, 3 zu § 24 Abs. 3, Anlagen 5, 6 zu § 24 Abs. 4, Anlagen 8, 10 zu § 24 Abs. 5) leisten. Dabei wurden mit Hilfe mineralogisch-geochemischer und mikrostruktureller Methoden Fragestellungen zur stofflichen Zusammensetzung, Genese und zu den aktiven Deformationsmechanismen von Salzgesteinen bearbeitet. Integraler Bestandteil dieser Arbeiten waren u. a. Untersuchungen zu Wasser-Gesteins-Wechselwirkungen, mit dem Ziel, die Spurenelementverteilung zwischen Salzgesteinen und salinaren Lösungen besser zu verstehen.
Im Fokus stand des Weiteren die Anwendbarkeit und Fortentwicklung bereits bestehender Methoden in Salzgesteinen. Erstmalig erprobt wurde die Anwendung einer mobilen Röntgenfluoreszenzanalytik sowie die Messung der magnetischen Suszeptibilität für eine erste, zerstörungsfreie in situ mineralogisch-geochemische Charakterisierung von Salzgesteinen. Die Erstellung eines international referenzierten Salzstandards („Rock Salt“) verbessert die Qualitätssicherung der Analytik und nachfolgender Bewertungen. Ein Teil der Arbeiten fand in enger Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen statt.
Weiterführende stofflich-strukturelle Arbeiten sind aktuell dem Projekt BASAL/BASAL II zugeordnet und knüpfen inhaltlich an das beendete Projekt „Stoffliche und mikrostrukturelle Untersuchungen zur Entstehung von Salzgesteinen in flacher Lagerung und in Salzstöcken“.
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Neue BGR-Studie zur Methodenentwicklung für die Bewertung von Salzstrukturen für die Standortauswahl, 25.06.2024 Quelle: BGR
60 Teilgebiete in Salzstrukturen („Steinsalz in steiler Lagerung“) hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Schritt 1 der Phase I des Standortauswahlverfahrens für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle ausgewiesen. Diese Salzstrukturen sind durch Mobilisierung von Salzgesteinen im Untergrund entstanden und weisen durch die damit verbundene Verfaltung einen teilweise komplexen Internbau auf. Neben Steinsalz kommen auch andere Gesteine in Salzstrukturen vor. Für die Prognose der Anteile und der räumlichen Verteilung von Wirtsgesteinen mit Barrierefunktion stellt dies eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass in den Teilgebieten nur wenig diesbezügliche ortsspezifische Daten vorliegen.
Vor diesem Hintergrund wurde von der BGR im Auftrag der BGE eine Methode entwickelt, um den Anteil homogener Steinsalzbereiche und die Variabilität ihrer Lagerungsverhältnisse abzuschätzen und zu bewerten. Basierend auf einer Literaturstudie und den Erkenntnissen aus der Erkundung von Salzlagerstätten in Deutschland wurden verschiedene geologische Faktoren unterschiedlicher Relevanz ermittelt, die Einfluss auf den internen Aufbau von Salzdiapiren bzw. die Verteilung von Steinsalzbereichen haben. Die entwickelte Methode bietet im Rahmen der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen die Möglichkeit, Teilgebiete im steil stehenden Steinsalz hinsichtlich ihrer geologischen Voraussetzungen für das Vorkommen größerer Wirtsgesteinsbereiche mit Barrierefunktion (für die spätere Ausweisung eines einschlusswirksamen Gebirgsbereichs) systematisch zu bewerten.
Download: Abschlussbericht "Entwicklung einer Methode zur Bewertung von Wirtsgesteinsanteilen mit Barrierefunktion und der Internbauvariabilität in Salzstrukturen (Teilgebiete in Steinsalz in steiler Lagerung)"
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