BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Mit der Magnetfeldsonde wurde aus der Luft die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen gemessen.

Forschungsarbeiten zu geogenem Wasserstoff in Oberfranken, 02.09.2024

Wasserstoff gilt als wichtiger Motor für die Dekarbonisierung des Energie- und Wirtschaftssystems. Da seine Herstellung aus erneuerbaren Energien noch vergleichsweise teuer ist, rückt die Suche nach nutzbarem natürlichen Wasserstoff stärker in den Fokus. Erhöhte Wasserstoffkonzentrationen im geologischen Untergrund wurden bereits an über 300 Orten weltweit gemessen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Geogener Wasserstoff“ untersucht die BGR gegenwärtig ausgewählte Standorte in Deutschland.

Aktuell fanden jetzt wissenschaftliche Arbeiten im Gebiet zwischen Hof und Bayreuth in Oberfranken statt. Dort untersuchten die BGR-Fachleute Gesteinsformationen der Münchberger Gneismasse. Durchgeführt wurden sowohl geologische Arbeiten am Bodenals auch geophysikalische Vermessungen des Untergrundes aus der Luft. Dabei kam neben gravimetrischen Untersuchungen auch eine Magnetfeldssonde zum Einsatz, die von einem Hubschrauber an einem Seil in rund 400 Meter Höhe über den Boden geschleppt wurde.

Natürlicher Wasserstoff entsteht im Untergrund durch eine Reihe chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse. Einer der wichtigsten wasserstoffbildenden Prozesse ist die Serpentinisierung, bei der Eisen in mafischen und ultramafischen Gesteinen unter Einwirkung von Wasser oxidiert. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Stand fand die Serpentinisierung in der Münchberger Gneismasse bereits während ihrer Entstehung vor mehr als 360 Millionen Jahren statt. Als Nebenprodukt bildete sich Wasserstoff.

Der Einsatz von Gravimetrie und Magnetik bei den aktuellen Untersuchungen dient dazu, die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen im Untergrund zukünftig bestimmen zu können. Zudem wurden die Serpentinite im Rahmen der Feldarbeiten beprobt. Im Labor sollen jetzt geochemische Analysen der Gesteine Aufschluss darüber geben, unter welchen Bedingungen die Serpentinisierung stattfand.

Foto: Geologische Feldarbeiten zur Untersuchung von Serpentiniten.

Foto: Mit der Magnetfeldsonde wurde aus der Luft die Ausdehnung der Serpentinitvorkommen gemessen.

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